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Transformation zur Kreislaufwirtschaft 

20. Mai 2025Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit

© Standortagentur Tirol

Nach erfolgreicher Gründung im Jahr 2023 hat der Circular Hub Tirol sein Programm 2024 deutlich ausgebaut. Mit einem umfassenden Angebot in den Bereichen Beratung, Innovation, Wissenstransfer und Netzwerkarbeit wurden zahlreiche Unternehmen und Institutionen auf ihrem Weg in die Kreislaufwirtschaft begleitet. 

Die Zukunft unseres Wirtschaftssystems ist zirkulär – und der Circular Hub Tirol hat sich 2024 als zentrale Anlaufstelle für alle etabliert, die den Wandel von der linearen Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft vorantreiben wollen. Während im linearen Modell Rohstoffe verarbeitet und nach Ende ihrer Produktlebensdauer als Abfall entsorgt werden, zielt die Kreislaufwirtschaft darauf ab, Materialien so lange wie möglich im Kreislauf zu halten und den Einsatz von Ressourcen zu minimieren. 

Der Circular Hub Tirol unterstützt Unternehmen dabei, die hohen Potenziale der Kreislaufwirtschaft zu erkennen und zu nutzen. Mit seinem breiten Serviceangebot hilft er mit, notwendige Transformationsprozesse einzuleiten und umzusetzen.  

Individuelle Beratung als Einstieg in die Kreislaufwirtschaft 

Ein Highlight des vergangenen Jahres war die Entwicklung des Circularity Checks – eines kostenlosen Analyse-Tools, das gemeinsam mit der Wirtschaftsstandort Vorarlberg GmbH (Wisto) als Serviceangebot entwickelt wurde. Der Check bietet Unternehmen eine individuelle Statusanalyse, mit der sie ihre Kreislauffähigkeit bewerten und Potenziale identifizieren können. 

Nach einem Erstgespräch erfolgt eine Analyse anhand eines Reifegradmodells mit fünf Dimensionen der Kreislaufwirtschaft. Die Auswertung liefert einen Überblick über den aktuellen Stand und identifizierte Potenziale, woraus konkrete Handlungsschritte abgeleitet werden. Die Gap-Analyse zeigt zudem, wie weit die Unternehmen auf dem Weg zur Erreichung ihrer jeweils festgelegten Ziele sind. Daraus wird ein Fahrplan mit priorisierten Maßnahmen erarbeitet, wodurch die ersten Schritte zur Umsetzung erleichtert werden. 

Zudem startete 2024 ein neuer Durchgang der erfolgreichen Workshop-Reihe Kreislaufwirtschaft. Dabei werden ausgewählte produzierende Unternehmen über einen Zeitraum von acht Monaten dabei begleitet, zirkuläre Potentiale zu identifizieren und daraus Geschäftsmodelle zu entwickeln. Neben einer Potenzialanalyse und Praxisbeispielen aus der Kreislaufwirtschaft erhalten die Unternehmen individuelles Feedback, wie sie ihre Angebote kreislauffähig gestalten können und lernen hilfreiche Methoden aus dem Service Design. Anschließend wird eine Roadmap entwickelt, welche die Umsetzungsschritte konkretisiert. Die Workshops sind nach einem Peer-Learning Format aufgebaut, in dem die Unternehmen Erfahrungen austauschen und voneinander lernen können.  

Starke Netzwerke als Basis für Transformation 

Kreislaufwirtschaft ist Teamwork, entsprechend wurde die Netzwerkarbeit 2024 intensiviert. Mit dem Interreg EuropeProjekt CHEERS4EU beteiligte sich der Circular Hub Tirol an der europaweiten Vernetzung von Circular Hubs und der Entwicklung politischer Handlungsempfehlungen. 

Das Expert:innen-Netzwerk Circular Society Tirol, das in Kooperation mit dem Circular Economy Forum Austria durchgeführt wird, veranstaltete 2024 vier Netzwerktreffen und erarbeitete ein Manifest mit Vision, Mission und Werten für die zukünftige Zusammenarbeit. 

Innovative Projekte schaffen neue Wertschöpfungsketten 

Im Bereich Innovation setzte der Circular Hub Tirol 2024 mehrere zukunftsweisende Projekte um. Mit dem Coaching-Programm Inno.Circle wurden KMUs bei der Entwicklung kreislauffähiger Produkte und Geschäftsmodelle mit digitalen Tools unterstützt. Das Forschungsprojekt ASTER untersuchte Möglichkeiten der Zirkularität in der Outdoor-Textilindustrie mit besonderem Fokus auf Reparatur- und Rücknahmesysteme. 

Besonders hervorzuheben ist das Projekt BioWollWert, das nachhaltige Wertschöpfungsketten für Tiroler Schafwolle fördert. In Tirol fallen jährlich etwa 60.000 Kilogramm Schafwolle an, die aufgrund fehlender Strukturen oft ungenutzt bleibt. In Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus Wissenschaft, Wirtschaft und lokalen Interessensgruppen wurden innovative Einsatzmöglichkeiten wie Isolationsmaterial, Akustikpaneele und landwirtschaftliche Anwendungen identifiziert und priorisiert. 

Zum Thema Kreislaufwirtschaft in der Medizintechnik wurden im Jahr 2024 zwei Round Tables veranstaltet, die branchenspezifische Herausforderungen und Lösungsansätze thematisierten. 

Wissenstransfer durch Veranstaltungen und Forschung 

Der Circular Hub Tirol sorgte 2024 durch verschiedene Formate für einen intensiven Wissenstransfer. Die Circular Week Tirol und diverse Infoveranstaltungen, darunter eine Veranstaltung zu Kommunikation und Service Design für Kreislaufwirtschaft in der Stadtbücherei, brachten das Thema einem breiten Publikum näher. 

Mit dem Forschungsprojekt Heatcycle wurden Barrieren für Kreislaufwirtschaftsmodelle in der Wärmepumpenbranche identifiziert. Die Studie, konzipiert in Kooperation mit dem Cluster Erneuerbare Energien der Standortagentur Tirol und dem Reallabor INNERGY, entwickelte Empfehlungen zur Überwindung rechtlicher, wirtschaftlicher und technologischer Hürden – ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Tiroler Klimaziele.